Cosey: Ein Haus von Frank Lloyd Wright

Ein Altersheim-Insasse glaubt die Liebe seines Lebens wieder getroffen zu haben, doch die Dame kennt ihn nicht mehr. Ein junger Journalismus-Student hofft auf ein Interview mit einem öffentlichkeitsscheuen Autor, trifft in dessen von Frank L. Wright entworfenen Haus auf eine junge Dame, die ihn jedoch dann nicht minder fasziniert.

Chuck sollte eigentlich mit der Schwester seines besten Freundes verkuppelt werden, ist dann aber sehr viel stärker an dessen Großmutter interessiert. Ein nicht mehr ganz junger Mann könnte seine Jugendfreundin wiedertreffen, will aber lieber nichts überstürzen.

Wenn Cosey (Jonathan, Auf der Suche nach Peter Pan) auf nur 64 Seiten gleich vier Liebesgeschichten erzählt, deklassiert er damit viele Autoren jener dicken breitgetretenen geschwätzigen schwarzweißen Möchtegern-Epen, die unter dem Pseudo-Prädikat “Graphic Novels“ die Regale der Comicshops und Bücherläden verstopfen.

Der Schweizer Meister der sensiblen atmosphärischen Comicerzählung zeigt mit knapp gefüllten Sprechblasen und großen klar kolorierten Bildern, dass auch auf ganz wenigen Seiten ganz viel passieren kann.


Wenn einige dieser Geschichten eine vielleicht etwas zu knallige Schlusspointe haben mögen, ist dies dem Genre Short Story geschuldet. Trotzdem wird der Leser in allen vier Fällen den Eindruck haben, dass die Geschichten über das abschließende Wörtchen “Ende“ hinaus noch eine ganze Weile – auch in seiner eigenen Phantasie – weitergehen.

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