Ralf Paul erhielt
erneut diesen seltsamen Comicpreis namens "Goldener Ventilatorknaben"
(allerdings mit sehr viel weniger Vorsprung als ansonsten) und durfte sogar das
Cover für Heft 6 der Marvelserie "Der erstaunliche Spider-Man"
zeichnen. Pauls Status als bester deutscher Comiczeichner wird durch seine neue
Serie "Dorn" garantiert nicht gefährdet. Das erste Heft macht optisch
einen sehr guten Eindruck, die Seiten sind interessant und oft sehr detailreich
gestaltet und bei der stark rot und blaulastigen Colorierung lässt sich
mittlerweile sogar beinahe so etwas wie ein eigener Stil erkennen.
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Die
Story hingegen ist so missraten wie immer, wobei diesmal nicht mehr
der Rollenspiel-Bonus geltend gemacht werden kann. Vorgänger von
"Dorn" war die sechsteilige Serie "Helden",
die in einem Fantasy-Universum spielt und aus einer Rollenspielrunde
hervorgegangen ist. Wie immer wieder aus den unbegreiflich euphorischen
Leserbriefen hervorgeht, können Freunde dieses Genres wohl schon
etwas mit den "Helden"-Comics anfangen. Der restlichen
Comicwelt bleibt immerhin die Freude an Ralfs immer perfekter werdenden
Zeichnungen.
"Dorn" setzt "Helden"
nun irgendwie fort und soll gleichzeitig auch noch der erste deutsche
Superhelden-Comic sein. Daher spielt das Ganze auch in der Gegenwart
und macht schon gleich am Anfang einen furchtbar eitlen Eindruck.
Ralf Paul lässt sich selbst in der Geschichte inmitten seiner "Helden"-Trophäen
auftauchen und ein "Paul & Paul"-Disneyland planen.
Von diesem Auftakt erholt sich das Heft mit seinem eher an Frankensteins
Monster (oder noch eher an Todd McFarlanes "Spawn") erinnernden
(Super-?) Helden dann leider nicht mehr. Doch nach Teil 1 "Der
Name!" soll schon bald Teil 2 "Das Kostüm!" folgen.
Vielleicht hat Ralf Paul hier ja endlich mal wirklich etwas zu erzählen.
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