Cars

Wenn sich John Lasseter 2006 bei seinem “Comeback“ (erste Regie seit  Toy Story 2 von 1999) ausgerechnet an dem eher unsäglichen Disney-Kurzfilm Susie, the Little Blue Coupe von 1952 orientiert (schon dadurch, dass er bei den Autos die Augen in den Windschutzscheiben und nicht in den Scheinwerfern platziert) ist Skepsis mehr als angebracht.

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Susie, the Little Blue Coupe

Gerade die Cartoons um kleine kulleräugige Postflugzeuge, Wohnhäuser oder Hafenschlepper, die auch noch Little Toot heißen, gehören zu den unerträglichsten Werken aus dem Hause Disney und sind in ihrer aufgesetzten Lieblichkeit heute kaum noch zu ertragen. Ein Film der in einer Welt spielt, die ausschließlich mit vermenschlichten Autos bevölkert ist, dürfte somit ebenfalls alles andere als abendfüllend sein.

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Der Auftakt bestätigt dann diese Befürchtungen und die erste Viertelstunde mit einem nächtlichen Autorennen ist durch die hektische Inszenierung und den Videospiel-Look kaum zu ertragen. Doch als das aufstrebende Rennauto Lightning McQueen bei einem nächtlichen Transport zum großen Finale um den Piston-Cup in Kalifornien aus dem völlig übermüdeten Laster Mack geschleudert wird, bekommt die Geschichte plötzlich einen ganz eigenen Charme.

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Lightning hat seine Notlage alleine verschuldet. Er gönnte er Mack keine Ruhepause und dann zerstörte er bei der Flucht vor einem Polizeiauto auch noch die Mainstreet des Wüstenstädtchens Radiator Springs. Der etwas arrogante Lightning sitzt plötzlich in einem ziemlichen Kaff fest und muss als Sozialarbeit die Straße reparieren.

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Gemeinsam mit Lightning lernt der Zuschauer die höchst unterschiedlichen Einwohner des durch den Bau eines Highways ziemlich einsamen Ortes an der Route 66 kennen. Trotz ihrer Chromfassade sind die liebenswerten Autos aus Radiator Springs so menschlich wie es Trickfiguren nur sein können.

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Optisch setzt Cars wieder einen Standard, der inhaltlich durchaus ansprechende computeranimierte Filme der Konkurrenz wie Ab durch die Hecke oder Monster House ganz schön alt aussehen lässt. Der liebevoll ausgearbeitete Detailreichtum (warum sehen die Felsformationen eigentlich wie die Heckflossen von Straßenkreuzern aus?) in der Gestaltung der gemütlichen Stadt und der schrulligen Einwohner wirkt noch lange nach und weckt Vorfreude auf erneute Besuche in Radiator Springs.

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PS: Erfreulicherweise gibt es auch wieder die üblichen Zugaben, wie den köstlichen Vorfilm One Man Band (zwei Extremmusiker buhlen um das Kleingeld eines Kindes) und die unglaublichen Gags im Nachspann, die zeigen wie Pixar-Filme in der Welt von Cars aussehen würden.

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