Brian Keene: Tief begraben

“Brian Keene sollte in einem Atemzug mit Stephen King, Dean R. Koontz und Clive Barker genannt werden“ steht im Klappentext des beim Festa Verlag erschienenen Zombie-Romans “Tief begraben“. Brian Keene hat sich in den letzten Jahren in Deutschland einen Ruf als solider Horrorautor mit Werken wie “Am Ende der Straße“, “Totes Meer“ oder “Leichenfresser“ erworben.

Brian Keene

Wie bei “Der Nebel“, dem legendären Frühwerk von Stephen King, geht es auch in Keenes Werken oft um die Isolation einer Gruppe von Menschen, wobei diese Grundidee von Buch zu Buch variiert wird . War die Ursache dieser Isolation in Keenes “Am Ende der Straße“ noch eine undurchdringliche Dunkelheit, die eine amerikanische Kleinstadt umgebende so ist es bei “Tief begraben“ wie auch bei “Totes Meer“ eine Seuche, die Menschen und Tiere in Zombies verwandelt.

Keene steigt sofort mitten in das Geschehen ein: 25 Angestellte eines Luxushotels verbarrikadieren sich in einem Militärbunker gegen die lebende Tote, die von draußen gegen die Sicherheitstüren hämmern. Dabei stellt sich schon bald heraus, dass der Horror nicht nur vor den Türen lauert, sondern auch inmitten der Eingesperrten herrscht. Diese werden aus Mangel an Nahrungsmitteln zu Bestien und fallen schließlich übereinander her. So macht der Leser zusammen mit dem Protagonisten, der sich- ähnlich wie der typische Stephen-King-sche Einzelgänger- gegen die Autorität der Gruppe stellt, im Laufe des Buches aber selbst zur Bestie wird, eine unangenehme Wandlung durch. Es ist eine nihilistische Weltsicht, die keine Aussicht auf Hoffnung übrig lässt, die der Autor da präsentiert.

Das Buch geizt nicht mit deftigen Gewaltszenen, die aber nahezu ausschließlich von lebenden Menschen gegen ebenfalls noch lebende Artgenossen auf vielerlei (originell gemeinte) Arten ausgeübt werden. Ein kurzweiliges, tadelloses aber im Gegensatz zu “Der Nebel“ von King nicht sehr einfallsreiches Buch: Brian Keene hat besseres geschrieben.

Entschädigt wird der Leser allerdings durch die beiden Bonusgeschichten “Im Tal der verrückten Bären“ und “Die vergessene Schlucht der Verdammten“. Letztere dreht sich um die Auswirkungen derselben Zombie-Seuche, ist jedoch eine kunterbunte Mischung zwischen Western, Fantasy und Horror und kann sogar mit einem Zombie-Saurier aufwarten!

Fazit: Wer ein Meisterwerk sucht, sollte lieber was anderes lesen aber gut unterhalten wird der Leser hier allemal.

Matthias Schäfer

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