Batman: Caped Crusader

Am 5. September 1995 erlebte in den USA die letzte Episode von Batman: The Animated Series ihre Premiere. Anschließend wurde in weiteren Trickfilm-Projekten mit dem Dunklen Ritter vergeblich versucht an die von Bruce Timm angerührte atmosphärische Mischung aus Cartoon und Crime anzuknüpfen. Doch erst drei Jahre später ist dies gelungen.    

Hierzu verbündete sich Timm mit J. J. Abrams, Matt Reeves, sowie den Autoren Ed Brubaker und Greg Rucka, deren Batman-Comicreihe Gotham Central die Serie maßgeblich inspiriert hat. Stärker noch als bei The Animated Series hat sich Timms Team vom Look und der Erzähltechnik des US-Kinos der Dreißiger inspirieren lassen.

Dies wird bereits in dem großartigen komplett in Schwarzweiß realisierten Vorspann deutlich und zieht sich durch alle zehn Episoden der ersten Staffel. In jeweils in knapp 30 Minuten werden in sich abgeschlossene Geschichten erzählt, die sich zu einem faszinierenden Gesamtbild formieren. Eine der zentralen Figuren ist Barbara Gordon, die Tochter des Polizeichefs, die in Gotham als ebenso taffe wie idealistische Anwältin tätig ist.        

Roter Faden der ersten Staffel, die auch von Bruce Waynes ersten Einsätzen als Batman erzählt, ist das tragische Schicksal des Staatsanwalts Harvey Dent, der im Sold des Gangsterbosses Rupert Thorne steht und einem Säureattentat zum Opfer fällt, nachdem bei ihm moralische Bedenken aufkommen. Da in der Serie zuvor bereits ein Horrorfilmstar namens Basil Karlo auftauchte, verwundert es kaum, dass die verätzte rechte Gesichtshälfte von Dent an Boris Karloff als Frankensteins Monster denken lässt.

Die letzten beiden Episoden erzählen mit viel Empathie davon, was es für den ehrgeizigen Harvey Dent bedeutet, in seinen Karriereplänen brutal ausgebremst zu werden. Ebenfalls sehr anrührend wird dargestellt, wie es in der Beziehung zwischen Bruce Wayne und seinem treuen Assistenten zunehmend menschelt und er diesen nicht mehr “Pennyworth“ sondern “Alfred“ nennt.

Es dürfte kaum ein Spoiler, sondern fast schon ein Klischee sein, wenn noch verraten wird, dass am Ende der ersten Staffel der ikonischste Batman-Schuke sein Erscheinen ankündigt.       

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