Im Mai 1980 kam es im südkoreanischen Gwangju zu einem von Studenten gestarteten Protest gegen die Militärdiktatur, die sich wenige Monate zuvor an die Macht geputscht hatte . Diese schlug die Demonstrationen brutal nieder. Zuvor wurde die Umgebung der Stadt weiträumige abgesperrt und ausländischen Journalisten die Einreise verweigert.
Der für die ARD arbeitende Reporter Jürgen Hinzpeter schaffte es dennoch, nicht nur an den Ort des Geschehens zu gelangen, sondern auch die dort gefilmten Aufnahmen ins Ausland zu schmuggeln. 2003 erhielt Hinzpeter für „seinen wertvollen Beitrag zur Geschichte Koreas“ in Seoul einen Pressepreis und 2017 wurde seine abenteuerliche Reise nach Gwangju verfilmt.
Wie der Titel A Taxi Driver andeutet, steht nicht der von Thomas Kretschmann (Wanted, King Kong, Ballon) verkörperte Journalist im Zentrum des Filmes. Hauptfigur ist der südkoreanische Taxifahrer, den Hinzpeter nach seiner Reportage nicht wieder getroffen hatte, was der kurz vor Fertigstellung des Films verstorbene Journalist sehr bedauert hat.
Diese im Film Kim genannte Figur wird von Song Kang-ho verkörpert, der zwei Jahre später die Hauptrolle in Bong Joon-hos Welterfolg Parasite spielte. Dies mag dazu beigetragen haben, dass A Taxi Driver bei uns mit einiger Verspätung doch noch auf DVD und Blu-ray veröffentlicht wird.
Die Synchronisation ist etwas gewöhnungsbedürftig, denn die Koreaner sprechen hier Deutsch, während der deutsche Journalist diese nicht versteht und auf Englisch mit ihnen kommuniziert. Doch die spannende und gelegentlich auch komische Geschichte zieht den Zuschauer sofort mitten hinein ins Geschehen. Jang Hun gelang ein Polit-Thriller, der zugleich auch das mitreißende Porträt einer sich langsam aufbauenden Freundschaft ist.
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