Tja, da ist er wieder und eigentlich sogar ganz der alte, denn etwas so richtig bahnbrechendes hat Polanski seit "Tanz der Vampire" und "Rosmaries Baby" nicht mehr zustande gebracht. Klar er hat in "Chinatown" Jack Nickolsons Nase aufgeschlitzt, "Bitter Moon" hat sogar manchmal überrascht und so richtig schlecht war keiner seiner Filme, aber den beiden gerade genannten Klassikern konnten sie doch alle nicht so recht das Wasser reichen. Jetzt erzählt Polanski wieder von phantastischen Dingen und
überlässt es uns und nicht dem Spezialeffekt-Team die seltsamen Dinge rund um dämonische Bücher zu glauben oder alles für Firlefanz zu halten.
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Hauptfigur ist der von Johnny Depp recht zurückhaltend gespielte Bücherjäger Dean Corso, der für den etwas zwielichten Sammler Boris Balkan (Frank Langella) die zwei letzten Exemplare des satanischen Handbuches "Die neun Tore des Schattenreichs" suchen und dann mit Balkans Exemplar vergleichen soll. Auf dieser scheinbar gradlinig erzählten Suche ereignen sich einige seltsame Dinge, die sich jedoch alle auch rational erklären lassen. Wenn da nicht diese ganz kurzen Momente wären in denen die Polanski-Gattin Emmanuelle Seigner engelsgleich zu schweben scheint.
Insgesamt bildet "Die neun Pforten" eine Oase im us-amerikanischen
Mainstream und erinnert etwas an den Kubrick Film "Eyes
Wide Shut", der auch immer wieder kurze verstörende Momente
mitten in seine scheinbar gradlinige Handlung platziert.
Anmerkung: Anscheinend gibt es von "Die neun Pforten" unterschiedliche Versionen. Während in den USA eine 127-minütige Version zur Aufführung kam, soll die französische Fassung 132 und die spanische Fassung sogar 143 Minuten lang sein.
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