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Kleiner aber besser


 
Titel: Klassiker der Comic-Literatur - Ausgewählt vom F. A. Z. - Feuilleton
Text: diverse
Zeichnungen/Inking/Farben: diverse
Umfang: je 256 Seiten
Format: broschiert, 14 x 21 cm, farbig
Preis: EUR 4,90
Verlag: Frankfurter Allgemeine Zeitung
Website: www.faz.net


Zeitgleich mit dem sechsten Band der “Bild-Comic-Bibliothek“ zu Detektiv Conan“ startet die Reihe “Klassiker der Comic-Literatur“ der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Die Reihe ist zwar kleinformatiger und nicht gebunden, enthält dafür aber sehr ausführliche Vorworte und das Lettering wurde dem Format angepasst. Die Serie bietet eine wirklich anregende Auseinandersetzung mit dem Medium Comic.
 
    
 

Den Auftakt macht “Superman“. Andreas Platthaus meint in seiner sehr interessanten 8-seitigen Einführung hierzu, dass eine Comic-Klassiker-Reihe gut daran tut “ihr erstes Heft jener Figur zu widmen, die überhaupt erst Hefte populär gemacht hat. Zuvor waren Comics in Amerika weitestgehend auf die Zeitungen und deren Fortsetzungsserien beschränkt.“ Auch Superman wurde in seinen ersten Comicheften zunächst noch in das starre Streifenlayout der Zeitungsstrips gezwängt, denn ursprünglich planten seine Schöpfer Jerry Siegel und Joe Shuster die Figur auch für dieses Format.

Obwohl das “FAZ“-Buch Geschichten von zahlreichen Textern und Zeichnern enthält sind auf dem Cover nur Siegel und Shuster als Autoren genannt. Dies darf auch als Ausgleich dafür verstanden werden, dass den beiden Erfindern von Superman 1938 die Rechte an der Figur für 130 Dollar abgekauft wurden und erst seit Ende der Siebziger Jahre in den Credits der Comics zu lesen ist, dass die Figur von Siegel und Shuster geschaffen wurde. Der “FAZ“-Band enthält insgesamt 9 Geschichten die zwischen 1938 und 2001 entstanden. Neben zwei Stories von Siegel und Shuster (mit den ersten Auftritten von Superman und Lex Luthor) sind vier von Curt Swan gezeichnete und zwei von Alan Moore ("Watchmen") getextete Comics enthalten. Insgesamt bietet der Band einen spannenden Exkurs durch die wechselhafte Geschichte der Figur.

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Im Vergleich hierzu ist Band 2 über die “Peanuts“ von Charles M. Schulz eine kleine Enttäuschung. Die Einleitung von Patrick Bahners geht diesmal sogar über 10 Seiten, ist jedoch recht chaotisch aufgebaut. Der Autor hat die Fakten über Schöpfer und Figuren gut versteckt zwischen Sätzen wie “Die Formelhaftigkeit der wiederkehrenden Figuren wird nicht langweilig, da sie von vornherein am Tag liegt“ oder “Der Gott der Philosophen ist Individuum in dem Sinne, wie auch das Schicksal unteilbar ist, der Regen, der auf Gerechte und Ungerechte niedergeht.“

Auch die Auswahl der Geschichten kann nicht voll überzeugen und nimmt keine Rücksicht auf die langsame Veränderung der Serie während ihrer knapp 50-jährigen Laufzeit. Enthalten sind ausschließlich farbige in sich abgeschlossene Sonntagsseiten, die aus den Jahren 1970 – 1974 und 1997 – 1999 stammen. Doch die Tagesstrips von Schultz wären sehr viel spannender gewesen, denn sie bieten nicht nur Gags sondern sind zugleich auch kleine Miniaturepen. Doch andererseits haben alle Geschichten von Charles M. Schulz ein derart hohes Niveau, dass keine “Peanuts“-Zusammenstellung wirklich enttäuschen kann.

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Der dritte Band der Reihe zu “Prinz Eisenherz“ leidet nicht unerheblich unter dem kleinen Format. Hal Fosters sorgfältig gestalten Serie entfalten ihre volle Pracht erst wenn sie jeweils eine ganze Zeitungsseite einnehmen. Die FAZ hat in ihrer Samstagsausgabe vier (!) “Eisenherz“-Seiten auf einer Zeitungsseite veröffentlicht und sogar dort kamen die Zeichnungen noch größer zum Abdruck als dann im Buch (!!).

Doch ansonsten gibt es wirklich nichts zu meckern. Die Kolorierung wurde von der Carlsen-Ausgabe übernommen, die Auswahl ist optimal und enthält die ersten Abenteuer von Eisenherz aus den Jahren 1937 bis 1939 sowie die wohl besten Seiten die zwischen 1944 und 1946 entstanden sind und erzählen wie der junge Prinz seine geliebte Aleta erobert. Dadurch sind ebenfalls noch die kompletten “Abenteuer zweier Ritterknaben“ enthalten, die Foster während des Krieges als seitenfüllende Zweitserie gestaltete, da “Prinz Eisenherz“ aus Gründen der Papierrationierung keine volle Seite zugestanden wurde. Das Vorwort von Andreas Platthaus ist wieder höchst interessant und verweist auf Besonderheiten, die dann auf den zugehörigen Comicseiten sofort nachgeschlagen werden können.

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Die vierte Band der Reihe gehört dann nicht ganz unpassend den “Fantastischen Vier“, was sicher auch im Hinblick auf die Verfilmung geschah. Enthalten ist zur Hälfte klassisches Material aus der Zeichenfeder des legendären Jack Kirbys, das auch im kleinen Format noch gut wirkt. Begonnen wird mit der Origin von 1961, die schildert wie Reed Richards, Ben Grimm, Susan Storm und ihr Bruder Johnny nach einer missglückten Raummission zu Superhelden wurden. Wie groß der tatsächliche Beitrag der Marvel-Legende Stan Lee zu dieser Geschichte und den ebenfalls enthaltenden Stories um Galactus und den Silver Surver ist, wird sich wohl nicht mehr klären lassen. Das Vorwort von Patrick Bahners bietet hierzu und überhaupt wenig Erhellendes und ist mehr an wohlformulierten Sätzen als an der Vermittlung von Fakten interessiert.

Die zweite Hälfte des Buches enthält drei Geschichten von John Byrne aus den Achtziger Jahren und zwei Storys von 2002 denen das kleine Format nicht besonders bekommt. Insgesamt ist der Band somit eine recht lebendige und abwechslungsreiche Auseinandersetzung mit Marvels wohl populärsten Superhelden-Team.

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Genau wie bei der Bild Comic Bibliothek gibt es auch in der FAZ-Reihe einen Band zu Donald Duck. Das verwundert nicht weiter, denn in der Redaktion gibt es einige Donaldisten, die sich einen Sport daraus machten möglichst viele Barks- bzw. Fuchs-Zitate in die Zeitung zu schmuggeln. Im Vorwort geht es daher auch ganz schön ans Eingemachte und sehr ausgiebig wird die Geschichte “Donald und der Goldene Helm“ gelobt. Patrick Bahners einführende Worte wuchern mal wieder etwas wild, doch er outet sich immerhin als toleranter Donaldist und gesteht ein, dass die ebenfalls im Band enthaltene Geschichte vom Italiener Romano Scarpa um den “Fliegenden Schotten“ deutlich lebendiger ist als eine ähnliche Story vom allmächtigen Carl Barks.

Ansonsten bietet das Buch zweidrittel allerbestes Barks-Material mit 10-Seitern, Onepagern und viereckigen Eiern. Zum Abschluss gibt es neben Scarpa noch etwas Don Rosa und bei dieser wohlfeilen Mischung kann der FAZ-Band trotz des kleineren Formates dann doch noch etwas stärker überzeugen als das gar nicht so schlechte “Donald Duck“-Buch der “Bild Comic Bibliothek“.

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Zwar ist Volker Reiches “Strizz“ (noch) nicht wirklich ein Klassiker der Comic-Literatur, doch wenn sich die “FAZ“ als weltweit einzige Zeitung exklusiv schon einen tagesaktuellen Comicstrip leistet, ist es verständlich und laut Andreas Platthaus “nur bedingt Eigenlob“ wenn dies auch mit einem Sonderband gefeiert wird, denn "Wer diese Folgen einmal liest, kann an ihrer Meisterschaft keinen Zweifel hegen."

Auch für die “Strizz“-Kundigen und die Besitzer der Sammelbände hat dieses Büchlein einiges zu bieten. So hat Volker Reiche zu den thematisch gegliederten Kapiteln ("Strizz und sein Chef", "Strizz und seine Feldsteine", "Strizz und Irmi", "Rafael und seine Philosophen") neue farbige Einführungsbilder gezeichnet. Außerdem hat er über 70 Seiten extra für den Sammelband erstmals koloriert.

Das Buch bietet somit einen guten Einstieg in das “Strizz“-Universum, kann aber die ganz spezielle Faszination an der sich behutsam am Rande des Tagesgeschehens vorwärts entwickelnden Serie nur bedingt nachvollziehbar machen.

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Bezüglich Band 7 bat ich Batman – Papst Norbert Elbers um eine “kurze Stellungnahme“. Prompt bekam ich bat ich Text bis zum Abwinken.

Hier schon einmal ein Auszug: “Anders als bei der Reihe von BILD/Weltbild kommen bei der Zusammenarbeit von FAZ/PANINI Geschichten zum Abdruck, die wichtig waren für den jeweiligen Charakter, und nicht nur Seiten, die man lizenzrechtlich kostengünstig reproduzieren kann. Hier müssen extra Druckvorlagen besorgt werden und das US-Original übersetzt werden.

Ein weiterer großer Unterschied ist die sehr viel aufwendigere redaktionelle Betreuung der Serie. Das überaus lesenswerte Vorwort von Dietmar Dath – ebenso sein Beitrag im Feuilleton der FAZ vom 15. Oktober – runden die Präsentation dieses Charakters wohltuend ab. Klar wird herausgestellt, dass die Figur des BATMAN ein milliardenschweres Kulturgut ist, über den wachsame Augen von Editoren schauen und immer den Batman den Lesern präsentieren, der sich am besten vermarkten und verkaufen lässt. Hier gelingt Dath eine kritische Metasicht.“

Norbert Elbers kompletter Text kann hier nachgelesen werden.

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Der 8. Band ist schließlich Tarzan gewidmet. Die Comiczusammenstellung ist hier zwar interessant aber nicht optimal. Ohne Burne Hogarts meisterliche Sonntagsseiten aus den Vierziger Jahren hätte Edgar Rice Burroughs Dschungelheld sicher keine Aufnahme in diese Reihe gefunden.

Doch leider ist nichts aus dieser Phase zu finden, sondern die sehr späte ausführliche und textlastige Nacherzählung von Tarzans Jugend, die Hogart im Jahre 1972 noch einmal nachschob. Auch dies ist erstklassiges Material, doch die überladene und detailfreudige Grafik hat nicht mehr die Dynamik von Hogarts besten Arbeiten.

Recht interessant ist dann noch Joe Kuberts deutlich schlichtere aber mindestens genauso gut funktionierende Version der selben Ursprungsgeschichte, die ebenfalls zum Abdruck kommt. Was dann noch die seltsame 22-seitige Geschichte ohne Zusammenhang am Ende des Buches soll, die teilweise aus schlecht kopierten Hogart Zeichnungen besteht, wissen die FAZ-Götter. Da hätte sehr viel besser noch Hal Fosters Comic mit Tarzans Origin in den Band gepasst.

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Beim neunten Band zum Westernklassiker “Blueberry“ hatten die Herausgeber bezüglich der Auswahl eine sehr glückliche Hand. In seinem lesenswerten (aber mal wieder sehr willkürlich bebilderten) Vorwort zeigt Andreas Platthaus auf, wie sich Jean Giraud alias Moebius während seiner Arbeit an der Serie vom austauschbaren Jijé-Klon zum genialen Zeichner entwickelte und auch zunehmend eigene Idee in die zuvor von Jean-Michel Charlier im Alleingang geschriebene Geschichten einbrachte.

Mit den aus den fünf Bänden bestehenden Südstaatenschatz-Zyklus (“Chihuahua Pearl“, “Der Mann, der 500.000 Dollar wert war“, “Ballade für einen Sarg“, “Vogelfrei“ und “Angel Face“) aus den frühen Siebziger Jahren enthält das Buch die wohl besten “Blueberry“-Geschichten überhaupt.

Doch der wahrhaft günstige Preis (nur 10 % des Preises der Comicalben!) hat seinen Preis. Die nicht einmal halb so groß reproduzierten und etwas steril neu geletterten Seiten sind nicht sehr lesefreundlich und die ganz besondere Faszination der Serie kann sich nur bedingt entfalten.

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Der 10. Band zum gar nicht so schrecklichen Wikinger Hägar hat wieder die selben Schwächen wie die Zusammenstellung zu den “Peanuts“: Eine schwafelige Einleitung von Patrick Bahners und dann auch noch ausschließlich Sonntagsseiten. Im Vorwort drohen die spärlich verteilten Fakten zur Serie im allgemeinen Wortmüll zu ertrinken, während die Sonntagsseiten zwar den Vorteil der Farbigkeit haben, dafür im Gegensatz zu den kurzen Strips oft etwas schwerfälligere Pointen bieten.

Erschwerend kommt diesmal jedoch noch hinzu, dass im Buch kein einziger Comic vom “Hägar“-Schöpfer Dik Browne enthalten ist. Dieser zeichnete die Serie seit 1973 und als er 1989 starb, übernahm sein Sohn Chris. Dies führte nicht zu einem messbaren Qualitätsabfall, da zuvor bereits die gesamte Familie Browne an der Gagproduktion mitwirkte.

Das Buch enthält ausschließlich Material aus den Jahren 2002 und 2003, das zwar recht amüsant ist, aber ganz sicher nicht die optimale Auswahl darstellt.

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Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs entstand eine ganz eigenständige italienische Comic-Kultur, die zunächst allerdings noch etwas auf den Spuren der US-Zeitungscomics wandelte. Im Magazin “Asso di Picce“ schuf Hugo Pratt von 1945 – 48 die titelgebende Serie um einen maskierten Helden. Nach der Einstellung des Magazins ging Pratt nach Argentinien und arbeitete dort an weiteren Comicserien. Nachdem er in London noch einige Kriegscomics gezeichnet hatte, kehrte Pratt schließlich ins geliebte Venedig zurück. Dort setzte er zunächst bekannte Romane wie “Die Schatzinsel“ in Comicform um, bevor er in dem Magazin "Sgt. Kirk" ein optimales Forum gefunden hatte. Der Immobilienspekulant und Comicfan Florenzo Ivaldi finanzierte aus privaten Mitteln eine Publikation, die ausschließlich Arbeiten seines Lieblingszeichners Hugo Pratt enthalten sollte. Neben älterem Material präsentierte Pratt 1967 gleich in der ersten Ausgabe von "Sgt. Kirk" seine neue Hauptfigur “Corto Maltese“. “Die Südseeballade“, das erste Abenteuer des Seemannes, sollte auch durch den Umfang von 165 Seiten Comicgeschichte schreiben.

Der vorliegende Band enthält die komplette “Südseeballade“ neu koloriert und ummontiert in für die Größe des Buches sehr lesefreundliches Format. Ergänzt kommen noch ein höchst informatives Vorwort von Andreas Platthaus und einige Aquarelle von Hugo Pratt hinzu, die diesen Band zum Schmuckstück der Reihe machen.

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“Immer dann, wenn stumpfe Lebenswirklichkeit und verfeinerte Popkultur einander glückhaft, stimmig und mit erfreulichen Folgen begegnen, feiern zwei Sorten von Dingen miteinander Hochzeit: Allgemeingültiges und Superbesonderes – einerseits also …“

Viel schwafeliger kann ein Artikel zu den “Simpsons“ nun wirklich nicht eingeleitet werden und Dietmar Dath schreibt dann auch weiter auf 10 vollen Seiten so bandwurmsatzartig am Thema vorbei, dass sich die Frage aufdrängt, ob die ahnungslosen (aber immerhin sehr kurzen!) Vorworte der “Bild Comic Bibliothek“ vielleicht doch gar nicht so schlecht waren.

Dath erklärt nicht, was denn nun die bestenfalls recht bemühten und einigermaßen werkgetreuen Comics zur “Simpsons“-Trickfilmserie in einer Comic-Klassiker-Reihe zu suchen haben. Er schreibt nichts über die Tatsache, dass sich die Hefte bei uns deutlich besser (und häufiger!) als in den USA verkaufen (und dort sonst vielleicht schon gar nicht mehr erscheinen würden). Auch auf die im Band enthaltenen Comics, die teilweise recht amüsant Superhelden verulken, wird erst recht mit keinem Wort eingegangen. Daher bitte künftig nur noch Platthaus einsetzen!

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Der 13. Band ist als einziger Beitrag der Reihe nicht einer Comicfigur, sondern einem Comickünstlerund zwar Will Eisner gewidmet. Dies ist sinnvoll, denn eine Sammlung mit den besten “Spirit“-Geschichten wäre zwar auch ein einziges Vergnügen, würde aber Eisner nur bedingt gerecht werden. Nachdem dieser sich in den Fünfziger Jahren aus der Comicszene verabschiedet hatte und Instruktionshefte für die Army zeichnete, feierte er in den Siebziger Jahren ein glanzvolles Comeback mit so genannten Graphic Novels wie "Last Day in Vietnam" oder “Das Komplott“.

Von diesen oft autobiografischen Geschichten ist die im Band enthaltene 200-seitige Geschichte “Zum Herzen des Sturms“, die sich vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs mit dem Antisemitismus auseinandersetzt, sicher eine der besten Arbeiten Eisners.

Zusätzlich gibt es noch vier “Spirit“-Geschichten (“Die Geburt des Spirit“ von 1966, “Die letzte Straßenbahn“ von 1946, “Lorelei Rox“ von 1948 und Eisners letzte “Spirit“-Geschichte, die usammen mit Michael Chabon entstand) sowie eine sehr lesenswerte Einführung von Andreas Platthaus in Eisners Lebenswerk.

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Wer von einem Band über Die Schlümpfe ebenfalls einige Informationen über deren Schöpfer eyo alias Pierre Culliford erwartet, wird erwartungsgemäß enttäuscht, da sich Dietmar Dath an diesem Thema versucht. Dieser reitet ausgiebig darauf herum, dass die Smurfs (wie die Schlümpfe) in den USA heißen in der “letzten reichlich apokalyptischen Staffel“ (in Wirklichkeit ist es die vorletzte) der TV-Serie “Angel“ Erwähnung fanden und schafft es auch ansonsten 10 Seiten vollmundig am Thema vorbei zu schreiben.

Dafür stimmt aber die Zusammenstellung des Bandes. Angefangen mit dem ersten Auftritt der blauen Wichte in “Die Schlümpfe und die Zauberflöte“ (1958) über die möglicherweise beste Geschichte “Der Schwarzschlumpf“, die dank fünf Panelreihen pro Seite in diesem Kleinformat schon fast zur Lupe greifen lässt, bis hin zum Auftritt von “Schlumpfine“ und zum Comeback “Der Finanzschlumpf“ von 1992 sind zahlreiche Highlights der Serie enthalten. Wer wirklich etwas über die Schlümpfe erfahren möchte, sollte sich das Vorwort schenken und ganz einfach die Comics lesen!

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Der Band zu “Spider-Man“ kann voll überzeugen. Das Vorwort von Claudius Seidl ist eininteressanter Exkurs durch die Welt des Netzschwingers und das enthaltene Comicmaterial könnte kaum besser ausgewählt sein. Nach der Origin und zwei weiteren von Steve Ditko gezeichneten Stories folgen sieben von John Romita sr. gestaltete Hefte, die zwischen 1966 und 1973 entstanden. Dieses Material enthält auch die Geschichte rund um den Tod von Gwen Stacy und zählt zweifelsohne zu den besten jemals produzierten Superhelden-Comics.

Doch auch in letzter Zeit konnte Spider-Man nicht nur im Kino punkten. "Babylon 5"-Schöpfer J. Michael Straczynski konnte der Serie als Autor, unterstützt vom Zeichner John Romita jr., einige interessante neue Aspekte hinzufügen. Seine ebenfalls in diesem Buch enthaltene Geschichte, welche die Ereignisse um den 11. September reflektiert und den Superschurken Dr. Doom ein paar Tränen hinter seiner eisernen Maske vergießen lässt, ist bestenfalls Geschmackssache. traczynskis ebenfalls enthaltene Geschichte “Das lange Gespräch“ hingegen zeigt dass Spider-Man nicht nur durch Kostüm und Kräfte so interessant ist, sondern auch weil er immer wieder die Emotionen der Leser erreicht.

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Für Walt Disney waren Comics zwar immer nur Nebensache, doch an seiner “Micky Maus“ habensich zahlreiche gute Zeichner und Autoren versucht und die im Kino zunehmend langweiliger werdende Figur zielstrebig weiterentwickelt. Dies dokumentiert Andreas Platthaus fundiert und ausführlich im Vorwort des Buches. Den Auftakt bildet dann (und das wäre auch kaum anders denkbar) eine Abenteuergeschichte (“Das Gespensterhaus“) von Al Taliaferro, der von 1930 bis 1975 zahllose Geschichten mit der Maus zeichnete.

Die drei restlichen Stories des Buches hingegen stammen aus der italienischen Comicproduktion und sind zweifelsohne allerbestes Comicmaterial, was schon Zeichner wie Romano Scarpa und G. B. Carpi (dessen geniale Geschichte um die “Rebellion der Schatten“ leider nur in ziemlich mäßiger Druckqualität präsentiert wird) garantieren. Doch so lobenswert es auch ist, die von Comic-Puristen immer noch gerne geschmähten Italiener zu würdigen, sinnvoller wäre es gewesen indestens eine Geschichte von Paul Murry auszuwählen, denn dessen Micky-Maus-Storys bieten zeitlos spannende Abenteuer, die sich auch vor den Enten-Geschichten von Carl Barks nicht verstecken müssen.

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Die Frage warum eine Figur wie “Dilbert“ in eine Reihe wie “Klassiker der Comic-Literatur“ gehört, eantwortet das Vorwort zu Band 17 natürlich nicht, denn schließlich stammt es von Patrick Bahners. Dieser hat anscheinend reichlich Schwierigkeiten 10 Seiten über den schlicht gezeichneten Büroalltagshelden von Scott Adams zu füllen und überstrapaziert einen eigentlich nicht wirklich einleuchtenden Vergleich mit den “Peanuts“. Dass Scott Adams immer wieder tatsächliche Fälle von Bürowahnsinn per Email geschildert werden und er diese in auch seine Comics einbaut und dass “Dilbert“ der erste Zeitungsstrip war, der auch online erschien, verschweigt Bahners.

Die Comicauswahl des Bandes geht in Ordnung und besteht zur Hälfte aus farbigen Sonntagsseiten (8 Bilder) und zur Hälfte aus schwarzweißen Strips (3 Bilder), die oft auch noch längere Geschichten erzählen. Der schlichte Zeichenstil von Adams funktioniert auch im kleinen Formatohne Abstriche und somit kann dieser Band (abgesehen vom Vorwort) als gelungen angesehen werden.

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Den 18. Band zu “Gaston“ leitet zum Glück wieder Andreas Platthaus ein und dieser schildert ebenso kompakt wie umfassend die Entwicklung von André Franquins chaotischen Büroboten. Dieser war zunächst nur als namenslose Figur auf Illustrationen im Magazin “Pilote“ zu sehen und wechselte schließlich als Bürobote in die Redaktion des Blattes. Gastons zahlreiche Versuche die Arbeit zu erleichtern oder zu vermeiden erzählte Franquin in über 900 Comics, die zunächst jeweils eine halbe Seite und später eine ganze Seite in “Pilote“ füllten.

Der FAZ-Band enthält nahezu ausschließlich die frühen “Gaston“-Comics. Franquins detailverliebter Zeichenstil wäre deutlich besser zur Geltung gekommen, wenn die Seiten größer und im Querformat erschienen wäre. Doch ansonsten bietet das Buch eine gute Übersicht über die Entwicklung der Figur und enthält als Zugabe auch noch Cartoons und Werbecomics mit Gaston.

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Der “Fritz the Cat“-Band hätte (genau wie zuvor schon Band 13 zu Will Eisner) durchaus auch den Namen des Zeichners Robert Crumb tragen können, denn das Comic-Material zum stets notgeilen Kater füllt nicht einmal die Hälfte des Buches. Nach dem recht erfolgreichen Zeichentrickfilm von Ralph Bakshi (“Der Herr der Ringe“) konnte sich Crumb mit seiner wohl bekanntesten Figur überhaupt nicht mehr identifizieren und ließ die Katze einfach von einer enttäuschten Freundin ermorden um sich anderen Comicaufgaben zu widmen.

Andreas Platthaus erzählt in seinem wie immer sehr lesenswerten Vorwort vom Werdegang des Zeichners, den er inhaltlich als progressiv aber zeichentechnisch als durchaus (und im besten Sinne) konservativ einordnet. Dies belegen dann auch die höchst abwechslungsreichen Geschichten in denen Figuren wie Mr. Natural oder Crumb himself die Hauptrolle spielen und die neugierig auf weitere Werke des mittlerweile in Frankreich ansässigen Comickünstlers machen.

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Beim Abschlussband zu “Lucky Luke“ ist dann wieder Patrick Bahners am Werkeln und es droht noch einmal mehr als schlimm zu werden. Wir erfahren, dass der Comic “die Hörwerkzeuge schont“ weil “die Tonspur mitten im Bild verläuft“. Außerdem verkörpert Lucky Luke laut Bahners einen “archimedischen Optimismus“ und überhaupt macht “die Spezzatura den Virtuosen“. Nach einigen Seiten fängt sich Bahners etwas und geht doch noch auf einige Comics von Morris und Goscinny ein, auch wenn diese meist gar nicht im FAZ-Band enthalten sind.

Doch ansonsten ist Band 20 ein durchaus krönender Abschluss und enthält neben drei “Lucky Luke“ - Alben (“Die Erbschaft von Rantanplan“, “Der weiße Kavalier“ und “Der Apachen-Canyon“) noch zahlreiche Kurzgeschichten und Frühwerke rund um den Cowboy der schneller als sein Schatten zieht.

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