Schon
von seinen Eltern wurde Diederich Heßling durch Schreckensmärchen
und Rohrstock der Respekt vor Autoritäten eingeflößt. Dieser Vorgang
setzt sich in der Schule, während des Studiums, in der Burschenschaft
und beim Militär fort. Als Heßling schließlich die Papierfabrik
seines Vaters übernimmt, ist er ein voll funktionsfähiger Untertan,
der vor den Mächtigen kuscht und die sozial Schwachen nach Möglichkeit
tritt.
Sowohl Thomas Manns Roman “Der Untertan“ von 1914 als auch Wolfgang
Staudtes Verfilmung dieses Buches von 1951 waren zum Zeitpunkt
ihrer Entstehung alles andere als unumstrittene Meisterwerke.
Der komplette Roman “Der Untertan“ erschien zuerst in russischer
Sprache und der in der DDR produzierte Film war zwar ein Welterfolg,
durfte aber in Westdeutschland erst 1956 in einer gekürzten
Fassung gezeigt werden.
Diese Thematik stand im Zentrum der Ausstellung “Der Untertan
revisited“, die Ende 2007 im Lübecker Buddenbrookhaus gezeigt
wurde. Das zugehörige äußerst interessant bebilderte
Begleitbuch von Michael Grisko steht durchaus auf eigenen Füßen
Cineasten dürften sich über die vielen farbig
reproduzierten Plakate, Kostümentwürfe und Aquarellsskizzen
zu Staudtes Film freuen. Griskos sinnvoll gegliederte Texte informieren
fundiert aber nie weitschweifig über die wechselvolle Geschichte
von Buch und Film. Den Abschluss des Buches bildet thematisch
passend der wohl leider nie unaktuell werdende Artikel “Was darf
Satire?“ (“Alles“) von Kurt Tucholsky, für den “Der Untertan“
die “Bibel des wilhelminischen Zeitalters“. Für Buch und
Film sprechen, dass sie noch sehr, sehr lange danach die Gemüter
erregten.
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